Der letzte Abend vor ihrer geschlechtsangleichenden Operation: Caroline wähnt sich endlich auf der Seite des Glücks. Als sich das Klinikum in die Nachtruhe begibt, verabschiedet sie sich von ihrem alten Ich und fühlt sich zum ersten Mal in ihrem Leben glücklich. Wochen später liegt ihr Vater im Sterben. Caroline blickt wie paralysiert von einer Balkonbrüstung ihres Hochhauses in Leipzig und spricht über den ersten Missbrauch zu Heiligabend in ihrer Kindheit. Sehr bald wird ihr klar, dass sie ohne eine Verarbeitung ihres Traumas keine Chance hat, eine Zukunft aufzubauen und im neuen Geschlecht anzukommen. Mithilfe eines Therapeuten begibt sich Caroline zurück in ihre Vergangenheit – mit ungewissen Ausgang.
„Sexualisierte Gewalt betrifft uns alle. Jeden Tag werden laut Bundeskriminalamt 46 Kinder sexuell missbraucht. Und das ist nur die Oberfläche. Die Fallzahlen steigen und trotzdem wird geschwiegen. Manchmal liest man eine Meldung in der Zeitung und ist kurzfristig betroffen. Aber was das mit den Kindern macht und wie es ihr Leben zerstört, verschwindet hinter diesen Schlagzeilen. Caroline und wir wollen mit dem Film diesen Kindern eine Stimme geben. Jede Stimme, die das Tabu Sexualisierte Gewalt bricht, kann Menschen zum Hinsehen und Handeln veranlassen.“