Der zwölfjährige Pablo bekommt ein Stipendium für die Schule in der geheimnisvollen und abgelegenen Colonia Dignidad, gegründet von deutschen Auswanderern. Schnell steigt er zum Liebling des Anführers Onkel Paul auf. Im Lauf der Zeit wird Pablo Zeuge der absonderlichsten Dinge, die dort vor sich gehen: Missbrauch, Verschwinden und teufelsähnliche Wesen, mit denen man versucht, den Kindern Angst zu machen. In dieser gottlosen Welt brodelt ein Aufstand, vielleicht der einzige Weg für Pablo, ihr zu entkommen.
Un Lugar Llamado Dignidad
Matías Rojas Valencia
Geboren 1984. Studierte Film an der Universidad Mayor in Santiago, Chile. Tätig als Regisseur und Autor.
2013 ROOT, Spielfilm
2015 CHILE FACTORY (Co-Regie), Episodenfilm 2021 UN LUGAR LLAMADO DIGNIDAD - A PLACE CALLED DIGNITY, Spielfilm HOF 2022
„Der Film ist inspiriert von realen Vorkommnissen aus der Zeit der Colonia Dignidad.
In den frühen Sechzigern gründete eine Gruppe Deutscher die ‚Sociedad Benefactora y Educacional Dignidad‘ (Colonia Dignidad) in der Nähe von Parral, rund 400 km südlich der Hauptstadt, vorgeblich, um die Einwohner der Gegend zu unterstützen. Doch der Schein trügt, denn hinter all dem verbirgt sich ein sektenähnliches, undurchsichtiges Regime unter der Kontrolle des Gründers und Anführers Paul Schäfer.
Die Fassade aus Wohltätigkeit und Gemeinschaftsförderung diente dem Anführer nur dazu, systematische Folter und sexuellen Missbrauch von deutschen und in der Folge auch chilenischen Kindern zu verbergen. Dieses System existierte ungestraft über 40 Jahre.
Wie konnte derartiges so lange vor sich gehen, ohne dass irgendjemand etwas dagegen getan hat? Das ist die Frage, die sich jeder stellt, wenn er diese Geschichte hört.“
Matías Rojas