Der Film verfolgt den Ausnahmefotografen Andreas Reiner bei seiner Arbeit und zeigt sein genügsames Leben auf einem baufälligen Bauernhof. Eine Reise ins Herz der Finsternis seiner Vergangenheit, gleichzeitig aber auch eine Hymne auf die menschliche Existenz. Reiners fotografische Grenzerfahrungen sind oft provokativ, erzeugen fruchtbaren Zorn, zeugen aber genauso von einer grimmigen Lust am Leben.
„Die gefalteten Hände eines Toten – ein Schwarzweiß-Bild, das mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich entdeckte es 2018, als ich über Künstler und Macher rund um Biberach für eine Fernsehsendung recherchierte. So traf ich den Ausnahmefotografen Andreas Reiner, dessen Arbeit mich aufwühlte, fesselte, begeisterte. Er richtet seinen Fokus auf die Vergessenen und Verlorenen dieser Gesellschaft, weil er sich selbst als einer von ihnen betrachtet. Und genau das macht seine Fotografien so einzigartig. Sie wirken authentisch, ehrlich, manchmal wie ein Schlag in die Magengrube, zeugen von der Wut, die dieser Mann im Bauch hat. Was Andreas als Kind und Jugendlicher durchleben musste, ist der Stoff, aus dem die Alpträume sind. Nachdem wir uns im Lauf der Zeit immer mal wieder über den Weg liefen, reifte der Entschluss, über sein Leben und seine Bilder eine abendfüllende Kinodokumentation zu realisieren. […] Ich werde keinen Moment dieser intensiven Dreharbeiten vergessen, die manchmal auch ins Herz der Finsternis führten.“
Jo Müller