Hans leidet unter Schizophrenie. Er ist überzeugt davon, dass eine gewisse Gruppe Menschen die Herrschaft des Wassers auf der Erde übernehmen möchte und dass diese Gruppe ihn verfolgt, weil er ihrem Geheimnis auf die Schliche gekommen ist. Er ist davon überzeugt, kurz vor der Aufdeckung einer bedeutenden Verschwörung zu stehen und mit seinen Recherchen die Welt retten zu können. Hans war und ist wegen seiner Erkrankung in Behandlung und ist medikamentös eingestellt. Im Wartezimmer seiner Psychotherapeutin hat er Marie kennengelernt, eine sympathische junge Frau, die sein Zutrauen gewonnen hat. Hans hofft, dass Marie ihm helfen wird, die vermeintliche Verschwörung aufzudecken und tiefer in seine Theorie einzutauchen, aber Marie ist an etwas anderem interessiert. Sie möchte die kaputten, zerstörten Teile von Hans‘ Persönlichkeit kennenlernen. Sie überredet ihn, seine Medikamente abzusetzen, und treibt ihn immer tiefer in seinen Wahn.
„Schizophrenie ist eine gemeine, mächtige und manchmal lustige Erkrankung. Die Stigmata, mit denen Menschen mit psychischen Erkrankungen – besonders bei einer Schizophrenie – konfrontiert sind, sind enorm. Wem kann ich es erzählen? Wer wird es verstehen? Sehen mich die Menschen jetzt anders? ‚Gehirntattoo‘ ist kein leichter Film. Genauso wie psychische Erkrankungen nicht leicht sind. Aber es ist ein Film, der empowern soll. Ein Film, der sich gegen Stigmata stellt und für Empathie plädiert.“
Lukas Röder