Die junge Niederländerin Ellen bricht zu einer ungewöhnlichen Reise an den Rand der Zivilisation auf. In der Eiswüste von Spitzbergen vergingt sie den Polarwinter bei dem Fallensteller Lars. Abgeschnitten von der Zivilisation müssen die beiden unterschiedlichen Menschen lernen miteinander auszukommen.
„wie oft wünscht man sich ein zusammenspiel von leben, arbeit und erleben. vielleicht sogar von abenteuer. mit ‚when the light comes‘ ging dieser wunsch für mich in erfüllung. meine damalige agentur schickte mir den tagebuchroman ‚waar blijft het licht‘ (wo bleibt das licht) von heleen van der laan mit dem hinweis, das buch solle verfilmt werden und man werde ein treffen mit produzent und regisseur arrangieren. aus praktischen gründen trafen wir uns in einem bahnhofslokal in amsterdam. der produzent kam aus den niederlanden, der regisseur aus belgien, ich aus köln. die geschichte war schnell erzählt, und die beiden gingen dazu über, mir die zu erwartenden bedingungen der dreharbeiten zu erklären. drehort svalbard / spitzbergen. ausschließlich. 78grad nord. zwei monate im winter mit vierundzwanzig stunden absoluter dunkelheit und langsam zurückkehrendem licht. ein monat im sommer bei vierundzwanzig stunden tageslicht. zu erwartende temperaturen im winter bis zu vierzig grad minus. studiodrehs in dort existierenden hangars, alles andere draußen, in einer landschaft, die aussah, als gehöre sie zu einem fernen eisplaneten. ein team mit zwanzig nationalitäten. wohnen in einer alten bergingenieursunterkunft der nahegelegenen kohlenmine. containerarchitektur. catering ein problem. alkohol von staatswegen strengstens rationiert. aber es hatte schon längst gezündet. ‚when the light comes‘ war eine once in a lifetime-unternehmung. ich musste dabei sein.
an ort und stelle erst einmal sämtliche probleme, die zu erwarten waren, und solche, an die niemand von uns auch nur gedacht hätte. das material spielte verrückt, manche beteiligten kamen besser mit den gegebenheiten zurecht, manche weniger. abgereist ist jedoch niemand. nach elf tagen war kaum ein meter film belichtet. ach ja, was die schauspielerei angeht, vielleicht dies: als ich mich dem arktiserfahrenen productiondesigner karl juliusson gegenüber etwas besorgt zeigte, sagte der: ‚don‘t worry, joachim. you don‘t play the island, the island plays you!‘“