Die Ägyptologie-Studentin Sophie und der arbeitslose Schauspieler Christoph bewerben sich auf eine Chiffre-Anzeige in einer Tageszeitung: “Wer hütet mein Haus für sechs Wochen gegen gute Bezahlung?”. Beide erhalten, ohne voneinander zu wissen, eine Zusage. Im Haus angekommen begegnen sie sich zum ersten Mal. Die Regeln besagen, dass sie in dem Haus machen dürfen, was sie wollen. Nur ein Zimmer, das verschlossen ist, dürfen sie nicht betreten. Und die Nacht müssen sie im Haus verbringen.
Kaum haben sie die Aufgabe angenommen, ereignen sich seltsame Dinge im Haus. Die Hausbewohner sind sich sicher, sie werden beobachtet, manipuliert. Mehr und mehr projizieren sie ihre eigenen verdrängten Gedanken in das verbotene Zimmer. Zwischen Traum und Realität entwickeln sie ein Labyrinth der Emotionen…
„Für mich beginnt Schauspiel berührend zu werden, wenn es persönlich und authentisch ist, und das funktioniert besser, wenn die Schauspieler sich mit der Rolle auseinandersetzen und nicht reine Erfüllungsgehilfen eines Zirkus-Dompteurs sind. Das heißt, ich überlasse den Schauspielern, die ich als Künstler sehe und nicht als Erfüllungsgehilfen, die Aufgabe, ihre Rolle selbst zu gestalten. […]
Es heißt zwar immer - gegen meinen Willen, das möchte ich ausdrücklich betonen – ein Roland Reber Film, aber es ist ein Gemeinschaftswerk. Es sind wtp-Filme. Alle nehmen am kreativen Prozess teil. Viele Kolleg*innen meinen, es müsste eine Teilung der künstlerischen, technischen und verwaltungsbedingten Positionen geben. Dieser Meinung bin ich nicht. Kreativität ist nicht teilbar, sondern ein holistischer Vorgang. Wir sind kein Konzern, der Filme produziert, sondern Filmemacher. Und das ist eben ein ganzheitlicher Prozess. Und ein gemeinschaftlicher.“
Roland Reber
„Es war unser erster gemeinsamer Spielfilm. Wir 'besetzten' mit der Erlaubnis der dort wohnhaften Familie für einige Wochen ein Haus, nisteten uns mit unserem damals noch spärlichen Equipment zwischen Küche („Bitte kurz nicht kochen, wir machen eine Tonaufnahme.“) und Wohnzimmer („Können wir die Sachen bis morgen so stehen lassen, bitte nicht verändern, wir haben eine Anschluss-Szene.“) ein. Der Dolly war ein Rollstuhl, wir hatten eine Kamera, Ton und vier Film-Lichter. Das Team bestand aus sechs Enthusiasten, das Drehbuch existierte nicht, aber wir hatten eine Idee und die Vision, zusammen einen Film von Tag zu Tag zu entwickeln.“
Mira Gittner