Zwei Wochen bevor Roya auf Drängen ihres Ehemannes Babak aus dem Iran nach Dänemark auswandern soll, trifft sie eine stille junge Frau, die verloren wirkt und sich an nichts erinnern kann. Roya nimmt sie bei sich auf, ohne zu ahnen, dass die Frau ihr früheres Leben aufgegeben hat, um an Royas Stelle zu treten. Einige Tage später erfährt Roya, dass sie den Iran nur verlassen darf, wenn sie eine Kollegin verrät. Kurz nach Royas Weigerung stiehlt die junge Fremde ihre Identität und übernimmt mit Babaks Hilfe auch ihr Leben. Beim Kampf, ihre Identität wieder zu erlangen, muss Roya überrascht feststellen, dass sich niemand mehr an sie erinnert, sondern alle das verlorene Mädchen für sie selbst halten.
„Auf den ersten Blick mag die Geschichte von jemandem, der seine Identität verliert, surreal erscheinen, aber wenn man aus Verhältnissen kommt, in denen man für das, was man ist, verantwortlich gemacht wird, ist sie so realistisch, wie sie nur sein kann. Roya steht für ihre Überzeugungen ein, muss aber bald feststellen, dass eine individuelle Entscheidungsfreiheit nur eine Illusion ist, wenn alle anderen es anders bestimmen. Im Verlauf der Geschichte verliert Roya ihre wahre Identität und lernt eine einfache, tragische Lektion: Entweder du änderst dich und passt dich an oder du wirst eliminiert und ersetzt durch jene, die es tun. Ich habe versucht, diese imaginäre Geschichte im üblichen Realismus des iranischen Kinos darzustellen und mit Genreelementen zu kombinieren, eine Hommage an jene Intellektuellen, die manchmal wie verlorene Verrückte ihrer Zeit wirken.“
Arian Vazirdaftari