Der Hofer Kritiker Preis wird auf den Internationalen Hofer Filmtagen an ein Langspielfilmdebüt aus Österreich, der Schweiz oder Deutschland vergeben. Mit der Auszeichnung werden ein*e Regisseur*in und ihre/seine Produktionsfirma gewürdigt, die kreativ innovative Wege gehen und/oder gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen. Der vom Schweizerischen Verband der Filmjournalistinnen und Filmjournalisten sowie der Berufsvereinigung deutscher Medienjournalisten vergebene Preis soll die gegenseitige Kenntnis des Filmschaffens vertiefen und helfen, die Filme im deutschsprachigen Raum präsent zu machen. Der Preis ist nicht dotiert.
Jury Begründung: „Kometen, Kult und Chaos. Eine verzweifelte Familie, die an ein neues Leben fernab irdischer Zivilisation glaubt und ein Mädchen zwischen den Fronten. Wie bringt man all das zusammen? Der deutsche Regisseur Benjamin Pfohl hat seinen Kurzfilm zum Spielfilmdebüt ausgebaut. Leere Versprechen eines höheren Daseins werden angeprangert, nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit empathischem Fingerspitzengefühl für die Figuren. Die Thematik ist in der Post-Corona-Zeit gar nicht so weit hergeholt und bleibt durch die Coming-of-Age-Story nahbar und geerdet. Obwohl die atmosphärische Science-Fiction-Sektenapokalypse in kosmische Welten entführt, sowohl visuell als auch musikalisch.“
Jury Begründung: „Wie finanziert man Kapitalismus durch Kapitalismuskritik? Christoph Schwarz wagt den Selbstversuch: Für das eigene Wohlergehen verzichtet er ein Jahr lang auf Geld, gründet seine eigene Produktionsfirma zugunsten seines Kunstprojekts. Die Grenzen zwischen Aktionismus und Aktivismus, Fakt und Fiktion verschwimmen zunehmend. Wir beobachten die Odyssee eines Mannes, der seinen eigenen Egoismus beiseiteschieben muss, um den Ernst der Lage zu erkennen. Mit viel Humor und Selbstironie wird die Schwierigkeit aufgezeigt, in der Klimafrage wirklich etwas bewegen zu können. Denn, und das versteht der Film ausgesprochen gut, globale Erwärmung ist alles andere als ein Witz.“