Seit 2012 wird im Rahmen der Internationalen Hofer Filmtage der HANS-VOGT-FILMPREIS der Stadt Rehau verliehen. Der mit 5.000€ dotierte Preis richtet sich an Filmschaffende, die mit Innovation und Sorgfalt ihren Werken besondere Qualität und Wertigkeit mit auf den Weg gegeben haben und dabei im Besonderen auf ihre Filmmusik achten. Der Hans-Vogt-Filmpreis erinnert an die Pionierleistung des 1890 im Rehauer Ortsteil Wurlitz geborenen Ingenieurs Hans Vogt, der entscheidend an der Erfindung des Tonfilms beteiligt war und für eine neue Ära in der Geschichte des Kinos sorgte.
Annette Focks, 1964 in Niedersachsen geboren, ist eine der renommiertesten deutschen Musikerinnen und Komponistinnen. Sie hat die Musik für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen komponiert, die vielzählig mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. Neben ihrer Arbeit als Filmkomponistin, schafft sie Werke für Orchester und Kammermusik-Ensemble, und arbeitet hierbei mit diversen Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, den Berliner-Philharmonikern, sowie international erfolgreichen Musikern wie Frederick Köster, Andi Reisner, Sreten Krstić, Ferran Cruixent oder Anja Lechner zusammen.
Focks musikalische Gestaltung reicht von klassisch-orchestralen Kompositionen bis hin zu moderner, elektronischer Filmmusik und brachte ihr vielzählige Nominierungen und Preise ein. Sie komponierte die Filmmusik zu den Filmen von Chris Kraus, so auch u.a. zu „Vier Minuten", für den sie mit dem Grand Prix spécial du Jury beim 8e Festival International Musique & Cinema D’Auxerre ausgezeichnet wurde. Nominierungen erhielt sie für den Europäischen Filmpreis (Vier Minuten) und den Deutschen Filmpreis Lola (Ein fliehendes Pferd von Rainer Kaufmann und Krabat von Marco Kreuzpaintner). 2010 bekam sie den Preis für die „Beste Filmmusik“ des Teatro Politeama di Catanzaro für den Score von „Poll" von Chris Kraus. Sie arbeitete mit dem dänischen Regisseur Bille August bei seinen Filmen „Nachtzug nach Lissabon", „The Hidden Soldier" und „55 Steps" zusammen. Sie schrieb die Musiken zu „John Rabe" von Florian Gallenberger, zu „Dreiviertelmond" von Christian Zübert, zu der „Ostwind"-Reihe von Katja von Garnier und zu den "Wilden Hühnern" nach den Kinderbüchern von Cornelia Funke.
Sie zeichnet für über 150 Musiken und Filmkompositionen für nationale und internationale Kino- und Fernsehproduktionen verantwortlich. 2013 erhielt sie den Gema-Autorenpreis für ihre Kompositionen. Ihre Arbeit brachte ihr auch zwei Auszeichnungen und eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis ein. Für „Wunderschön“ von Karoline Herfurth wurde sie 2022 erneut mit dem Deutschen Filmpreis Lola in der Kategorie Beste Filmmusik ausgezeichnet.