Hans-Vogt-Filmpreis 2022 geht an Chris Kraus

In diesem Jahr feiern wir 100 Jahre Tonfilm und der HANS-VOGT-FILMPREIS wird zum 10. Mal bei den Internationalen Hofer Filmtagen vergeben. Mit diesem Preis soll an die Pionierleistung des im Rehauer Ortsteil 1890 geborenen Ingenieurs Hans Vogt erinnert werden. Er war entscheidend an der Erfindung des Tonfilms beteiligt und leitete damit eine neue Ära in der Geschichte des Kinos ein. Hans Vogt meldete zusammen mit seiner Erfindergemeinschaft Tri-Ergon über 150 Patente an, 1922 wurde dann im Berliner Alhambra Filmtheater der weltweit erste Licht-Tonfilm der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Stadt Rehau vergibt den mit 5.000 Euro dotierten Preis an Filmschaffende, die mit Innovation und Sorgfalt dem Ton und der Musik ihrer Filme eine besondere Qualität und Wertigkeit gewidmet haben.

In diesem Jahr geht der Preis an den Regisseur und Autor

CHRIS KRAUS

Chris Kraus, geboren 1963 in Göttingen, war zunächst als Journalist und Illustrator tätig, von 1991 bis 1998 studierte er an der DFFB in Berlin und arbeitete als dramaturgischer Berater und Buchautor für u.a. Volker Schlöndorff, Rosa von Praunheim und Detlev Buck. 2002 entstand sein erster Kinofilm SCHERBENTANZ nach seinem gleichnamigen Roman. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, so auch mit dem Bayerischen Filmpreis oder dem New Faces Award für Beste Regie. Sein zweiter Spielfilm VIER MINUTEN mit Hannah Herzsprung und Monica Bleibtreu feierte 2006 seine Premiere bei den Hofer Filmtagen und wurde ein großer Kinoerfolg, der mit vielen Preisen, auch international, bedacht wurde.

Seitdem ist Chris Kraus immer wieder Gast der Filmtage: 2007 mit BELLA BLOCK – REISE NACH CHINA, 2010 mit POLL, 2012 mit ROSAKINDER zusammen mit Tom Tykwer, Robert Thalheim, Axel Ranisch und Julia von Heinz, einer Widmung für ihren "Filmvater" Rosa von Praunheim. 2014 wurde Chris Kraus mit dem Filmpreis der Stadt Hof geehrt. 2016 präsentierte er mit DIE BLUMEN VON GESTERN einen weiteren viel beachteten Film. Chris Kraus arbeitete auch als Opernregisseur und veröffentlichte 2017 den Roman DAS KALTE BLUT, in dem er die SS-Vergangenheit seiner Familie aufarbeitete. Die Fortsetzung von VIER MINUTEN befindet sich in Postproduktion.