Die Jury des Bild-Kunst Förderpreises sind in diesem Jahr: Kostümbildnerin Susanne Roggendorf (VSK), die Szenenbildnerinnen Josefine Lindner (VSK) und Josina von Minckwitz sowie die Szenenbild-Studierenden Luisa Niederschuh (ifs) und Nele Seifert (Ludwigsburg). Seit 2004 besteht der Preis aus einer Auszeichnung für das beste Kostümbild und das beste Szenenbild. Beide Preise sind mit jeweils 2.500€ Euro dotiert. In der Auswahl standen 15 deutsche Spielfilm-Produktionen, die bei den Hofer Filmtagen ihre Deutschland-Premiere feierten.
Hannah Ebenau und Sabrina Krämer für das Beste Kostümbild bei TRÜMMERMÄDCHEN
sowie an
Yvonne Leuze für das Beste Szenenbild bei TRÜMMERMÄDCHEN.
Sabrina Krämer und Hannah Ebenau werden für die gut recherchierten und gut umgesetzten Kostüme der 1940er Jahre ausgezeichnet: Das Gesamtkonzept des Films erlaubt Abstecher in andere Zeiten, die sehr gefühl- und kunstvoll in die filmische Zeit eingefügt wurden, ohne sich hierbei aufzudrängen. Den beiden Kostümbildnerinnen gelang es, über Farben, Schnitte und Schmuck einen kunstvollen Bogen zu spannen und mit diesen gestalterischen Mitteln eine überzeugende Entwicklung der einzelnen Charaktere abzubilden.
Yvonne Leuzes starke Konzeption zeichnet die schwarz-weiße Welt einer zerstörten und misogynen Gesellschaft, die bruchstückhaft in der Unendlichkeit eines abstrakt-dunklen Raumes aufscheint. Raffinierte Baukonstruktionen lassen Trümmerberge und Straßenzüge entstehen, die die Gratwanderung zwischen Realem und kulissenhafter Reduktion ausloten. Im Kontrast dazu stehen die aufwendigen und liebevoll ausgestatteten Sets des Theaters „Proto“: Ort der schmerzvollen Konfrontation und befreienden Selbstermächtigung. Lustvoll bis schrecklich brennt sich die Visualität von TRÜMMERMÄDCHEN in die Netzhaut.