Die virtuelle Preisverleihung des ersten Publikums-Kurzfilmpreises der Stadt Hof für AYSHA von Cengiz Akaygün bildete den glanzvollen Abschluss des 55. Jubiläums der Internationalen Hofer Filmtage als Hybrid-Modell. Auch in diesem Jahr gab es wieder Kino für alle. Vom 26.10. bis 31.10.2021 feierten 67 Lang- sowie 51 Kurzfilme ihre Premieren in den Sälen vor Ort. Fast alle Filme waren danach beim plus7streamingdays Festival bis 07.11.2021 auf Abruf deutschlandweit verfügbar.
Viele Etablierte und der Nachwuchs des Films tauschten sich mit dem Publikum bei ihren Vorführungen aus und sorgten für Filmtage-Feeling pur. Eine Sondervorführung für Schüler*innen von Andreas Arnstedts SCHATTENKIND richtete sich an das Kinopublikum von morgen. Der Kinobus von Matthias Ditscherlein in der Altstadt in Hof erweiterte den Raum des Kinos. Und das öffentliche LIQUID STAGING PROJEKT ELECTRA ’21 von Asteris Kutulas bildete einen Ausblick auf ein Kinoformat von morgen. Die diesjährige Retro war eine Hommage an den Schauspieler Joachim Król, der neun Werke aus seinem bisherigen Schaffen persönlich präsentierte. Bei der neuen Reihe |8|16|35| HoF Classics auf Film wurden fünf Filmtage-Filme analog gezeigt, die von Hof aus die Welt erobert haben. Damit wurden wieder einzigartige Momente geschaffen, die es nur (!) im Kino und in HoF, beim Home of Films, gibt.
Essentiell ist es für die Filmtage, kreative Lösungen für sich stetig ändernde Rahmenbedingungen anzubieten. Somit gab es in Ergänzung zu den etwas über 10.000 Zuschauer*innen in den Kinos in Hof zusätzlich auf der von Rushlake Media erstellten HoF on Demand Plattform etwa 9.000 Abrufe. Auf sehr hohem Niveau lag darüber hinaus die Anzahl der akkreditierten Fachbesucher*innen mit mehr als 650 Besuchern. So traf sich die AG Filmfestival in Hof, und der Pandora Filmverleih feierte seine Gründung bei den Filmtagen vor 40 Jahren. Dies belegt eindeutig: Das Publikum bevorzugt das Kino und schätzt den Standort Hof als Branchentreffpunkt.
Um eine bestmögliche Kommunikationsplattform für die Filmschaffenden zu sein, als Anreiz und für die Teilhabe am Festival-Feeling haben die Filmtage schon 2020 als erstes Festival einen eigenen Live Streaming Kanal gestartet. Dieses Jahr wurden während des Festivals erstmalig jeden Tag elf Stunden über den HoF Kanal Inhalte rund um das Festival gezeigt. Mehr als sieben Stunden pro Tag produzierte das Festival hierfür Eigenformate, viele davon live gestreamt. Insgesamt wurden dabei mehr als 100 Filmschaffende interviewt.
Innerhalb des Rahmenprogrammes HoF PLUS war das Kick-Off um 10.00 Uhr morgens mit dem Frühstücks-Club – der Breakfast Talk ein neues Format. Danach gab es Club-Gespräche mit Filmschaffenden, Panels, Filmtrailer bis hin zur etablierten live Late Night Talkshow GASTHoF ab 23.00 Uhr an neun aufeinanderfolgenden Abenden. Ein Highlight war dabei auch das samstägliche Fußballspiel der Filmschaffenden, FC Hofer Filmtage gegen das Team der Hofer Filmwelt, als kommentierte Live-Übertragung. Der Speed Pitch „7 Minuten“ bot wieder sechs Newcomern, ihre Projekte Branchenexpert*innen vorzustellen. Und erstmals gab es Master Classes für alle, wo Asteris Kutulas und der ewig Wilde des amerikanischen Kinos Abel Ferrara Einblicke in ihre Arbeit gaben.
Für große Momente sorgen immer wieder die Preisverleihungen. Insgesamt konnten mit neun Preisen auch drei neue Auszeichnungen vergeben werden. Neben dem hochdotierten Hofer Goldpreis der Friedrich-Baur-Stiftung, dem Förderpreis Neues Deutsches Kino, dem Filmpreis der Stadt Hof, dem Hans-Vogt-Filmpreis, Bild und Kunst Förderpreis sowie dem Granit - Hofer Dokumentarfilmpreis wurden mit den Jury- und Publikums Kurzfilmpreisen der Stadt Hof und dem Hofer Kritikerpreis drei Filmprojekte stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestellt.