Man kennt sie als die kleinen Brüder und Schwestern der Langfilme und doch sind sie ebenso essentiell für unsere Filmkultur. Sie bieten oft die Basis der Existenz ihrer Geschwister, sind Skizzen großer Gefühle und erzählen eigene, pointierte Stories aus aller Welt - oft zeigen sie die ersten Fingerübungen junger Filmemacher*innen.
Bei den 54. Internationalen Hofer Filmtagen 2020 werden 54 kurze und mittellange Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme gezeigt - 38 davon stammen aus Deutschland, 16 sind internationale Produktionen aus insgesamt 11 Ländern. Gerade dieses multinationale Angebot ermöglicht es den Zuschauern, die sehr unterschiedlichen und abwechslungsreichen Herangehensweisen der Filmschaffenden bewundern zu können. Ernste Geschichten, die das Leben und die Welt hinterfragen, die aber trotzdem mit Zuversicht, Herz und Humor erzählt werden, bewegen in diesem Jahr das Publikum. Gerade weil es um diverse Themen wie Erwachsenwerden, die Liebe und Beziehungen, Einsamkeit und Altwerden, Religion oder Fanatismus geht, lassen sich besonders diese wertvollen und starken Kurzfilme nicht in eine Dramaturgie-Schablone pressen, sondern zeigen gekonnt Vielfalt.
Wir sind stolz, nicht nur Gastgeber für viele Weltpremieren zu sein, sondern auch Veranstaltungsort deutscher Erstaufführungen von Kurzfilmen aus den Kurzfilmwettbewerben der Filmfestspiele Cannes (CAMILLE CONTACTLESS, DAVID), der Filmfestspiele Venedig (WAS WAHRSCHEINLICH PASSIERT WÄRE, WÄRE ICH NICHT ZUHAUSE GEBLIEBEN) und der Filmfestspiele Rotterdam (SUN DOG) sein zu dürfen.
Zum ersten Mal begrüßen wir den vielfach ausgezeichneten Animationsfilmer Andreas Hykade mit seinem Werk ALTÖTTING und den, vor allem für seine Dokumentarfilme bekannten, Jan Soldat mit WOHNHAFT ERDGESCHOSS. Bemerkenswert ist auch, dass junge Schauspieler*innen die Seiten wechseln und ihre Regiedebüts bei den Hofer Filmtagen präsentieren: so Schauspielerin Emma Bading mit UNERHÖRT und Zachary Woods mit DANIEL.
Auch in diesem Jahr bieten die Kurzfilme erneut Newcomern die Chance vor und hinter der Kamera zu glänzen, ein Profil zu zeigen, aus dem sich Talent entwickelt. In vielversprechenden Entdeckungen von den deutschen und internationalen Filmhochschulen gibt es viele neue Gesichter aber auch bekannte Stars in den Kurzfilmen zu sehen, so unter anderem Will Ferrell in DAVID und Louis Hofmann in EIN KLEINER SCHNITT.
Des Weiteren freuen wir uns natürlich auch Regisseur*innen, die sich bereits mit Langfilmen einen Namen gemacht haben, mit Ihren neuen Kurzfilmen in Hof begrüßen zu dürfen, wie Franziska Schönenberger und Jayakrishnan Subramanian mit MY MIRROR und Jens Schanze mit STOLZ AUF DICH.
Auf der On-Demand Plattform der Hofer Filmtage können in diesem Jahr zum ersten Mal auch die einzelnen Kurzfilme gesichtet werden – ganz ohne Langfilm. Das dazu notwendige Kurzfilm-Ticket kann für 15€ online erworben werden und bietet (auf Deutschland begrenzt mit Geoblocking) damit die Möglichkeit, auch von Zuhause das Festival-Filmgeschehen mitzuverfolgen.