Auch in diesem Jahr präsentiert sich der deutsche Film bei den 52. Internationalen Hofer Filmtagen 2018 mit einem vielfältigen Spektrum an Themen, formalen Experimenten und eigenwilligen Interpretationen. Die Besinnung auf Familie, Heimat, Freundschaft spielt dabei eine zentrale Rolle. Auch die Frage nach sozialgesellschaftlichen Entwicklungen, der Positionierung des Einzelnen innerhalb einer Gemeinschaft und umgekehrt, die Erwartung der Gesellschaft an den Einzelnen, zieht sich durch die Sujets der Filme. Es sind Geschichten über Sehnsucht nach Liebe, das Erwachsenwerden, die Frage nach Heimat, Dorf- oder Stadtleben und die Suche nach den Spuren der Vergangenheit. Familie, Beziehungen im Kleinen und das Miteinander scheinen eine zentrale Bedeutung bei den Filmemachern in diesem Jahrgang einzunehmen.
Neben dem bereits genannten Eröffnungsfilm GLÜCK IST WAS FÜR WEICHEIER von Anca Miruna Lăzărescu möchten wir Ihnen gerne eine erste Auswahl der Spielfilme vorstellen:
ATLAS
Regie: David Nawrath
Der 60-jährige Walter ist Möbelpacker für Zwangsräumungen. Er ist der treueste Arbeiter, den der Chef in seiner Spedition hat, bis er in einem konkreten Fall damit konfrontiert wird, dass sein unbekannter Sohn zu den letzten Verweigerern des Auszugs gehört.
Mit Rainer Bock, Albrecht Schuch, Thorsten Merten, Uwe Preuss
DER SCHREI
Regie: Bünyamin Musullu
Für Niko sind gesellschaftliche Regeln fremd. Er lässt sich ziellos im Alltag treiben und eckt immer wieder an, nicht weil er sich Regeln widersetzt, sondern weil er sie einfach nicht befolgt. Er ist ständig auf der Suche und möchte neue Dinge entdecken, dabei ist ihm egal was.
Mit Bardo Böhlefeld, Ronja Herberich, Friederike Friedrichs
ES IST AUS, HELMUT
Regie: Petra Lüschow
Westdeutschland in den 80er Jahren: Die 68er und ihre Ideale von Aufbruch und Freiheit sind endlich auch in der hessischen Provinz angekommen, als ein linksliberaler Lehrer an Ursulas Schule kommt, in den sie sich Hals über Kopf verliebt.
Mit Anna Hornstein, Florian Stetter, Christina Grosse, Thorsten Merten
ICH LIEBE ALLES, WAS ICH AN DIR HASSE
Regie: Nadine Keil
Helena ist heimlich in Kai, den Freund ihrer Zwillingsschwester Mia, verliebt. Als Mia ihre Affäre Finn in den gemeinsamen Schwesternurlaub mitbringt, wittert Helena eine Chance für sich. Wie gut, dass Wissenschaftler im nahegelegenen Wald Hormonfallen ausgelegt haben, die ihre eigene Dynamik entwickeln.
Mit Maria und Klara Wördemann, Aaron Arens, Michael Kranz
KANUN
Regie: Til Obladen und Kida Ramadan
Kanun ist das albanische Gewohnheitsrecht aus vorrömischer Zeit, bei dem der älteste Mann der Familie das Sagen hat über Ehe- und Strafrecht. Kann Agim der Verurteilung durch dieses Gesetz entkommen?
Mit Kida Ramadan, Blerim Destanni, Frederick Lau
KILL ME TODAY, TOMORROW I'M SICK!
Regie: Joachim Schroeder und Tobias Streck
Pristina 1999. Anna arbeitet für die Hilfsorganisation OSZE und ist stolz ihren Beitrag für einen demokratischen Wandel auf dem Balkan zu leisten. Doch sie muss erkennen, dass nicht alle Kollegen so denken wie sie. Aber kann sie sich auf den Glückritter Plaka verlassen?
Mit Karin Hanczewski, Carlo Ljubek, Tommy Sowards, Sigi Zimmerschied
RAUS
Regie: Philipp Hirsch
„Unsere Welt ist am Arsch, weil die Falschen am Drücker sind!“ Das ist Glockes Sicht auf die Dinge. Zumindest im Moment. Er versucht sich als Aktivist, aber eigentlich will er ein Mädchen beeindrucken.
Mit Matti Schmidt-Schaller, Milena Tscharntke, Tom Gronau
SCHWIMMEN
Regie: Luzie Loose
Die Freundinnen Elisa und Anthea, beide 15, entwickeln ein Spiel, in dem sie alles, was sie tun, mit ihren Handykameras festhalten. Was lustig und gut gemeint war, entwickelt bald eine zerstörerische Dynamik.
Mit Stephanie Amarell, Lisa Vicari, Alexandra Finder, Jürg Plüss
VOM LOKFÜHRER, DER DIE LIEBE SUCHTE
Regie: Veit Helmer
Nurlan, der Lokführer, lenkt tagein, tagaus seinen Zug durch einen dicht besiedelten Vorort Bakus, in dem die Schienen so dicht an die Häuser grenzen, dass Nurlan quasi durch die Vorzimmer und Gärten der Bewohner fährt. Eines Tages verheddert sich ein blauer Spitzen-BH an seiner Lok und Nurans macht sich auf die Suche nach der Besitzerin.
Mit Predrag 'Miki' Manojlovic, Denis Lavant, Paz Vega
WENN FLIEGEN TRÄUMEN
Regie: Katharina Wackernagel
Eine Psychotherapeutin und ihre Halbschwester machen sich in einem roten Feuerwehrauto auf dem Weg nach Norwegen, verfolgt von einem Haufen gestrandeter Persönlichkeiten, umnebelt von Wodka und ein paar Fliegen, die anfangen zu träumen.
Mit Thelma Buabeng, Nina Weniger, Johannes Klaußner
WO KEIN SCHATTEN FÄLLT
Regie: Esther Bialas
Für die Sommerferien kehrt die 14jährige Hanna in ihr Heimatdorf zurück, das weit abgelegen hinter dem Moor liegt. Die Dorfbewohner begegnen ihr mit größter Skepsis, mysteriöse Dinge geschehen.
Mit Valerie Stoll, Milena Tscharntke, Godehard Giese