Internationales Programm der Hofer Filmtage

    49. Internationale Hofer Filmtage 2015

    Mit Filmen aus den USA, Frankreich, Irland, Japan, Neuseeland, der Schweiz, Österreich, Indien, Belgien, Kanada, Argentinien, Spanien, Türkei und sogar aus dem Jemen präsentiert sich Hof internationaler denn je und am Puls der Zeit.

    Die jemenitische Regisseurin Khadija Al-Salami erzählt in ihrem ersten Spielfilm I AM NOJOOM, AGE 10 AND DIVORCED die ergreifende Geschichte eines 10-jährigen Mädchens, das sich scheiden lassen will. Cody Campanale beschäftigt sich in JACKIE BOY mit einem Tabu-Thema, es geht um Frauenfeindlichkeit in Bezug zu Männlichkeit und sexueller Identität. Um virtuelle Traumwelten und Sehnsucht nach Liebe und Nähe geht es in INTERNET JUNKIE von Alexander Katzowicz.

    Nick Hornby hat den Roman von Colm Tóibín BROOKLYN für den gleichnamigen Film adaptiert, bei dem John Crowley Regie führte: Eilis Lacey, eine junge irische Immigrantin, versucht ihren Weg zwischen zwei Kulturen im Brooklyn der fünfziger Jahre zu finden. Auch in der deutsch-türkischen Co-Produktion 8 SEKUNDEN – EIN AUGENBLICK UNENDLICHKEIT von Ömer Faruk Sorak geht es darum, sich in zwei Kulturen zurechtzufinden. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten. Wieder nach Hof kommt Pan Nalin mit seinem neuen Werk ANGRY INDIAN GODDESSES. Zu ihrer Hochzeitsfeier hat Freida ihre Freundinnen nach Goa eingeladen. In der traumhaften Umgebung des indischen Küstenstaats beginnen die jungen Frauen wild und ausgelassen über Gott und die Welt zu philosophieren – über Männer, Sex und ihre Karrieren, über ihre kleinen Geheimnisse, Sehnsüchte und Ängste, ohne zu ahnen, dass ihre Gemeinschaft schon bald auf eine unerwartete Weise herausgefordert wird.

    DARKNESS ON THE EDGE OF TOWN von Patrick Ryan verbindet in seinem Debütfilm die Ästhetik des Western mit der Struktur der klassischen Tragödie. Im ländlichen Süden Irlands will die jugendliche Scharfschützin Cleo den Tod ihrer Schwester rächen, ihre Nachforschungen konfrontieren sie mit einer unerwarteten Wahrheit. Anthony Brownrigg realisiert mit DON´T LOOK IN THE BASEMENT 2 die Fortsetzung des Filmes seines Vaters; Schauplatz des Geschehens ist ein Provinz-Sanatorium. Inmitten des Farbenspiels, das die Stadt Kamakura im Zyklus der Jahreszeiten durchläuft, erzählt UMIMACHI DIARY von Hirokazu Kore-eda von der Begegnung dreier Schwestern mit ihrer kleinen Halbschwester. Vincent in VINCENT N’A PAS D’ÉCAILLES von Thomas Salvador ist kein Mann wie alle anderen, denn er besitzt eine besondere Gabe: Seine Kraft, Reflexe und Agilität steigern sich im Kontakt mit Wasser. Eines Tages muss er sein Talent in der Öffentlichkeit zeigen.

    Auch Kamen Kalevs TÊTE BAISSÉE basiert auf einer wahren Geschichte: Der Kleinganove Samy, gespielt von Melvil Poupaud arbeitet notgedrungen als Spitzel der französischen Polizei im Milieu der bulgarischen Mafia. Als er der minderjährigen Prostituierten Elka begegnet, muss er sich am Ende einige erste Fragen über sein Leben stellen. Élodie und Marie sind die SWEET GIRLS von Jean-Paul Cardinaux und Xavier Ruiz, die eine geniale Idee haben und Wohnungen der „lästigen Alten" mit jungen Leuten besetzen auf der Suche nach einem besseren Leben. Gaspard Noé zeigt in LOVE ein modernes Melodrama über eine leidenschaftliche Liebe eines jungen Paares, mit allen emotionalen und körperlichen Exzessen, eine Liebe bis zum Wahnsinn. In JE SUIS UN SOLDAT von Laurent Larivière geht es um Scham, das Gefühl des Versagens nach einem Jobverlust und den Umgang innerhalb der Familie mit der Situation.

    Maria Kreuzer erzählt in GRUBER GEHT von John Gruber, der schnell, teuer und egozentrisch lebt, bis ihn die Krebsdiagnose aus der Bahn wirft, dennoch unerwartet ausgerechnet für Sarah, DJane aus Berlin, Gefühle entwickelt. In den Hauptrollen spielen Manuel Rubey und Bernadette Heerwagen. Bruno Podalydès spielt auch die Hauptrolle in seinem Film COMME UN AVION, neben Agnès Jaoui. Michel langweilt sich in der Routine des Alltags. Als ihm ein Kajak-Prospekt in die Hände fällt, ändert dies sein Leben.

    Hélène Zimmer begleitet in À 14 ANS drei Freundinnen über ein Schuljahr, das bei den Mädchen unter Euphorie, Rivalität, dem Wunsch zu gefallen und den Drangsalen der Pubertät steht. In diesem Wirrwarr der Gefühle versuchen sie ihren Platz zu finden. Ganz andere Sorgen hat der zwölfjährige Kevin, genannt Bouboule (Kugel), in BOUBOULE von Bruno Deville. Er wiegt 100 Kilo und hat keine vielversprechenden Zukunftsaussichten, wenn er nicht aufhört sich mit Junkfood vollzustopfen. CHUCKS als Ausdruck eines Lebensgefühls, davon erzählen Sabine Hiebler und Gerhard Ertl in ihrem Film: Mae zieht als Punk in Converse-Schuhen durch Wien, sie sucht Grenzerfahrungen bis sie sich in Paul verliebt.

    Nur ein Augenblick der Unaufmerksamkeit und schon ändert sich das Leben von Javier und Amanda grundlegend und für immer, das beschreibt Matias Bize in LA MEMORIA DEL AGUA. Micha Lewinsky geht in NICHTS PASSIERT der Frage nach, was passiert, wenn man von einem Verbrechen weiß, das man nicht begangen hat? Ein Wiedersehen gibt es mit dem österreichischen Independent Regisseur Ludwig Wüst, der sein neues Experiment OHNE TITEL vorstellt. Barbara Eder begleitet in THANK YOU FOR BOMBING drei Korrespondenten nach Afghanistan. Welchen Einfluss hat der Genozid auf nachfolgende Generationen? Dieser Frage geht Robert Guédiguians in seinem Film UNE HISTOIRE DE FOU nach, in dem es um Aram, einem junger Mann armenischer Herkunft, gespielt von Simon Abkarian, geht, der das Auto des türkischen Botschafters in die Luft sprengt und dabei einen Unschuldigen verletzt und sich nach Beirut absetzt. In USFAHRT OERLIKE setzt sich Paul Riniker mit dem Ende des Lebens und dem Tod auseinander.

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