Mit der Europa-Premiere von EIN ATEM von Christian Zübert mit Jördis Triebel und Benjamin Sadler in den Hauptrollen eröffnen die 49. Internationalen Hofer Filmtage am Dienstag, den 20. Oktober 2015. Für fünf Tage steht die oberfränkische Stadt Hof im Bann der Filme, Filmemacher, Produzenten, Verleiher, Kinobetreiber und des Publikums.
Wie immer setzt Festivalleiter Heinz Badewitz einen Fokus auf junge Filmemacher, die ihre ersten langen Spielfilme realisieren konnten und zum Teil schon in vorherigen Jahren mit ihren Kurzfilmen in Hof dabei waren. So auch Constantin Hatz, der mit dem Kurzfilm „Helikopter-Hausarrest“ im letzten Jahr vertreten war. Nun zeigt er sein Spielfilmdebüt FUGE, die Geschichte einer jungen Studentin, die am Rande einer Großstadt lebt und sich allmählich aus den familiären Abhängigkeiten befreit. Weitere Debütfilme sind: HENRY von Philipp Fussenegger, HÖRDUR von Ekrem Ergün über die 17-jährige Aylin, die endlich erkennt, wo ihre wahre Stärke liegt und sich nicht mehr in Träume flüchten muss, und TRASH DETECTIVE von Maximilian Buck.
Dazu kommen TREPPE AUFWÄRTS von Mia Maariel Meyer mit Hanno Koffler als Zocker; ZWEITE HAND von Nikolas Jürgens, ferner AFTER SPRING COMES FALL von Daniel Carsenty, der von kurdischen Flüchtlingen in Deutschland erzählt, deren Leben von Verrat, Kollaboration und Gewalt geprägt wird. Arne Körner macht in THE BICYCLE die Stadt Paris zum Austragungsort einer Fernbeziehung.
Thomas Stuber mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm HERBERT, ein Genre übergreifender Film über einen ehemaligen Boxer und Türsteher, der seinen letzten Sieg auf einer ganz anderen Ebene ausfechten muss. Stuber erhielt für „Von Hunden und Pferden“ neben vielen renommierten Preisen auch den Studenten-Oscar 2012 für den „Besten ausländischen Kurzfilm“. Sebastian Peterson, schon 2013 mit einem Kurzfilm Gast in Hof, beschreibt in MAIER MÜLLER SCHMIDT viele ineinander verwobene Geschichten um drei Typen in einer Kreuzberger Wohngemeinschaft. Dennis Todorovic präsentiert nach „Sascha“ (2010) seinen zweiten Spielfilm SCHWESTER WEISS mit Lisa Martinek, Zeljka Preksavec und Beatrice Richter. Martin Hawie, der mit „Camille“ 2013 bei den Filmtagen war, zeigt seinen neuen Film TORO: zwei Freunde, die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber gemeinsam einen Neuanfang suchen.
In UNSER LETZTER SOMMER von Michel Rogalski treffen vier junge Menschen, zwei Polen, ein Deutscher und eine Jüdin, aufeinander, entdecken gemeinsam die Musik und die Liebe, aber inmitten des Krieges 1943 muss am Ende jeder für sich eine Entscheidung treffen. Wieder dabei ist auch das Kölner Duo Markus Mischkowski und Kai Maria Steinkühler, die den Film WEISSE RITTER inszeniert haben, in dem sie selbst die beiden arbeitslosen Freunde spielen, die von ihrem alten Kumpel als Kuriere mit verhängnisvollen Folgen rekrutiert werden. Detlef Bothe erzählt in EVA S. – DIE NATIONALISTIN von den Verletzungen und Sehnsüchten einer Schauspielerin, die als Prostituierte anschafft und immer mehr ihre Hoffnung verliert. Bernd Michael Lade stellt seine neue Regiearbeit vor, DAS GESTÄNDNIS, in der zwei Genossen der Ost-Berliner Morduntersuchungskommission im letzten Jahr der DDR an ihre Grenzen geraten und die Entscheidung zwischen Vertuschen und Ermitteln zu einer existentiellen Frage wird.
Traditionell bietet Hof jungen Filmstudenten und Filmemachern eine Plattform, um ihre ersten filmischen Experimente und Kurzfilme zeigen zu können.
Auch in diesem Jahr präsentieren die Filmtage ein umfangreiches Kurzfilmprogramm mit über 50 Filmen.