Jan, ein Mann am Scheideweg, entschließt sich, in ein vom Krieg verwüstetes Land zu reisen. Schnell scheint ihm sein Lebensüberdruss erbärmlich angesichts des Schicksal derer, die sich an die geringste Hoffnung auf Wiederaufbau klammern. Als er Beziehungen zu den Überlebenden aufbaut, die er dort trifft, bekommt sein Leben unerwartet wieder einen Sinn. Der Film ist eine Ode an die Widerstandsfähigkeit, eine Ode an das Leben.
Hôtel Silence
Léa Pool
Geboren 1950 in Genf/Schweiz. Als Autodidaktin ohne echte Ausbildung im Bereich Film heute eine der bekanntesten kanadischen Filmemacher.
1984 LA FEMME DE L’HOTEL, Spielfilm
1986 ANNE TRISTER, Spielfilm
1988 À CORPS PERDU, Spielfilm
1991 LA DEMOISELLE SAUVAGE, Spielfilm
1993 MOUVEMENTS DU DESIR, Spielfilm
1999 EMPORTE-MOI, Spielfilm
2000 LOST AND DELIRIOUS, Spielfilm
2002 THE BLUE BUTTERFLY, Spielfilm
2008 MAMAN EST CHEZ LE COIFFEUR, Spielfilm
2010 LA DERNIERE FUGUE, Spielfilm
2011 PINK RIBBONS, Dokumentarfilm
2015 LA PASSION D’AUGUSTINE, Spielfilm
2016 DOUBLE PEINE, Dokumentarfilm
2017 ET AU PIRE, ON SE MARIERA, Spielfilm
2022 HOTEL SILENCE, Spielfilm HOF 2024
„Mir gefällt es, wie die isländische Schriftstellerin Audur Ava Ólafsdóttir ein ernstes Thema mit Bescheidenheit und Menschlichkeit behandelt. Der Titel ihres Romans Ör bedeutet auf Isländisch ‚Narben‘. Ich habe ihren Roman adaptiert und Hôtel Silence daraus entwickelt. Indem mein Film eine Parallele zwischen den Narben eines Mannes und denen einer vom Krieg traumatisierten Gemeinschaft zieht, stellt er die Arbeit der Rekonstruktion in den Mittelpunkt, und zwar der Rekonstruktion sowohl der eigenen Person als auch eines ganzen Volkes. Ich finde auch einige Elemente aus meinen Filmen in Ólafsdottirs Büchern wieder: Themen wie Exil, Kindheit, Frauen (ihr Leiden und ihre Stärke), das prekäre Gleichgewicht der Protagonisten, die ihre Anhaltspunkte verloren haben, die Notwendigkeit, sich zu bewegen und voranzukommen. Wie Einsamkeit zu Solidarität wird, das Individuum zum Kollektiv, das fordert mich als Filmemacherin heraus und erscheint mir heute mehr denn je eine weit verbreitete Frage. In einer Zeit von immer neuen Kriegen, die Leid und Zerstörung verursachen, ist Hôtel Silence eine universelle Geschichte über Mut und Widerstandskraft.“
Léa Pool