Einmal mehr gerät die gute alte Erde unter Beschuss des verrückten Imperators Wang, und einmal mehr muss der virile Recke Flesh Gordon zur Rettung auf den Plan treten. Weil das Universum mit Wangs Impotenz-Strahlen bombardiert wird, kidnappen drei Cheerleaderinnen aus dem All unseren Helden, da der als einziger dieser tückischen Männerschwäche widerstehen kann. Fleshs Freundin Dale Ardor und der im Laufe der Jahre noch schrulliger gewordene Wissenschaftler Flexi Jerkoff jagen hinterher – aber bevor sie an Wang herankommen, muss das Trio sich durch einige Gegenden des Universums schlagen, die etwas auffällig Anatomisches an sich haben …
Flesh Gordon 2 - Schande der Galaxis
Howard Ziehm
„Eigentlich wollte Howard Ziehm schon in den Siebzigern eine Flesh-Gordon-Fortsetzung lostreten, in der ein mysteriöser Weltall-Diskjockey namens Captain God die Erdjugend mit Rock'n'Roll-Klängen verführt – aber das Projekt kam nie zustande. Erst 15 Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Teils folgte dieses verspätete Sequel, das mit fast völlig neuem Personal gedreht wurde (nur Wang-Darsteller William Dennis Hunt war wieder mit dabei). Ziehm war eigentlich schon 1981 in den filmischen Ruhestand gegangen und hatte sich auf andere Projekte gestürzt – darunter die Produktion von Audiotapes zur Aufbesserung des Wortschatzes. In Vancouver entstand der Film dann 1989 unter der Leitung von Produzent Maurice Smith (Screwballs); in der Titelrolle war Kickbox-Champion Vince Murdocco zu sehen. Im Gegensatz zum kassenträchtigen ersten Teil floppte die Fortsetzung und erntete (durchaus unverdiente) vernichtende Kritiken. Es sollte Ziehms letzter Film bleiben.
Flesh Gordon Meets the Cosmic Cheerleaders ist ein geradezu unglaubliches "Midnight Movie", das wirkt, als hätte John Waters einen Russ-Meyer-Film inszeniert (oder umgekehrt). Das Spektakel macht klar, warum Ziehm seine spätere Autobiographie Take Your Shame and Shove It ("Schieb dir dein Schamgefühl sonstwohin") nannte: Mit fast waghalsiger Unbekümmertheit zerrt er hier alles auf die Leinwand, das uns im Bezug auf unsere Körper Scham verursachen könnte – darunter auch eine umfassende Bandbreite an Körperfunktionen. Hinter dem schlüpfrigen, respektlosen Witz persifliert das schrille Sequel dabei wieder bekannte Kinobilder und Superheldenerzählungen – und nimmt unter anderem auch die männliche Fixierung auf die weibliche Anatomie aufs Korn.“
Christian Genzel