Der Vater des 27-jährige Ingenieurs Léo, ein Landwirt, hat sich drei Jahre zuvor das Leben genommen, und nun muss der brillante und feierfreudige Ingenieur aus Berlin in sein Heimatdorf Doubs zurückkehren, um das Ackerland an ein Unternehmen zu verkaufen, das nach seltenen Metallen bohrt. Doch seltsame Verhaltensweisen der Forellen lassen ihn vermuten, dass die Bohrungen den Fluss seiner Kindheit verschmutzen ... Léo beginnt nachzuforschen und wird dabei mit seiner Trauer konfrontiert.
Fario
Lucie Prost
Geboren 1981 in der Jura-Region in Frankreich. Studium der Theater- und Sozialwissenschaften in Paris. Tätig als Drehbuchautorin und Regisseurin für TV und Kino.
2016 RETURN TO THE VILLAGE, Kurzfilm
2021 GO TO THE WOODS, Kurzfilm
2024 FARIO, Spielfilm HOF 2024
„Als Enkelin von Landwirten war es mir wichtig, das Thema der Selbstmorde in der Landwirtschaft aufzugreifen, die in Frankreich ständig zunehmen. Und ich habe mich dafür entschieden, dieses Phänomen aus der Sicht eines Sohnes zu betrachten. Was bleibt für Léo nach dem Verlust eines Elternteils? Welche Art von Verbindung hat er zum Land seiner Familie?
Léos inneres Trauma manifestiert sich durch das Fantastische. Durch seine halluzinatorischen und obsessiven Nachforschungen erkundet der junge Mann seine verschütteten Gefühle, um seinen Trauerprozess zu durchlaufen.
Der eigentliche Ausgangspunkt war die Frage nach dem Leben. Es ging um den Ansatz, dass Menschen das Leben nicht besitzen, sondern das Leben sind. Da ich keinen rein militanten Film machen wollte, habe ich versucht, den Selbstmord eines Landwirts durch eine intimere unterirdische Linie einzukreisen. Landwirte haben eine besondere Beziehung zu unserem Planeten und seinen Ressourcen. Und ich habe die Familie inszeniert, einen Sohn und eine Tochter, einen Neffen, die, die geblieben sind. Für mich ist Fario auch ein Film über die Jugend. Welchen Platz hat diese Jugend in der Gesellschaft, welche Hoffnungen und Probleme treiben sie um?“
Lucie Prost