Als Kinder haben sie in den Sommerferien auf den Baustellen im damaligen Jugoslawien gespielt, heute gehen die dort verwirklichten Träume ihrer Eltern in ihre Hände über. Die Häuser zeugen von der geplanten, aber ein ums andere mal verschobenen Rückkehr aus Deutschland - als gemachte Familie und mit der ganzen Familie. Im Rohbau verblieben, sorgsam eingerichtet oder inzwischen vom Zerfall bedroht sind sie meist unbewohnt. Der Film widmet sich in ruhigen Einstellungen diesen Räumen; die fünf Protagonist*innen setzen sich zu ihnen ins Verhältnis.
Die Statik der Träume
Filippa Bauer
Geboren 1985 in Freiburg. Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Tätig als freie Filmemacherin.
2008 WENN MAN WAS GERN MACHT, ZÄHLT MAN DIE STUNDEN NICHT, Kurzdokumentarfilm
2011 IN UNSEREM DUNKEL, Kurz-Experimentalfilm
2015 FREIRÄUME, Dokumentarfilm
2024 DIE STATIK DER TRÄUME, Dokumentarfilm HOF 2024
Heimat. Ein Begriff, der vieles auslösen kann. Für manche ganz fraglos. Für immer mehr Menschen ein Mosaik.
In der deutschen Geschichtsschreibung sind die Erzählungen der heute erwachsenen Kinder der sogenannten „Gastarbeiter“ noch weitgehend ausgelassen. Die Fragen zur Zukunft der Häuser, die sie erben werden, bündeln Prozesse ihrer Emanzipation und Identitätsfindung wie unter einem Brennglas. Das Leben mit mehr als einer Heimat bringt für Sami Dzemailovski, Nena Jurković, Predrag Lukić, Deana Mrkaja und Željko Ristić innere Konflikte mit sich, aber auch Räume für neue Impulse und Ideen.
Ich sehe ihre Erfahrungen als eine Ressource - für ihre Biografien und für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.