Cyborg: A Documentary

 „Es hat mich gereizt, einen Film über Neil zu drehen, weil seine Doppelrolle als Cyborg und Künstler sich geradezu anbietet, um endlich die Spannungen zwischen Mensch und Technologie zu verstehen. Obwohl er weithin als der erste Cyborg bekannt ist, geht es in Neils Geschichte ironischerweise um Dinge, die im Grunde sehr menschlich sind - das Streben nach Erfahrung, beharrliche Neugierde, kreativen Ausdruck und die Kraft der Fantasie. Seine Geschichte hat auch etwas Dramatisches. Auf seinem Weg zum technologisch verbesserten Menschen hat Neil erhebliche physische und psychische Schmerzen erlitten, und während sein Ruhm größer wurde und er eine führende Rolle in der Cyborg-Gemeinschaft einnahm, geriet er zunehmend ins Fadenkreuz der Kritiker und vor allem der religiösen Eiferer. Seine Geschichte ist auch die der menschlichen Evolution - ein konfliktbeladenes Thema.

Dennoch lassen sich Neil und sein Cyborg-Partner Moon nicht von Ängsten oder negativen Haltungen beeinflussen. Um ein Gegengewicht zu ihrer Position zu schaffen und ihre Cyborg-Geschichte in einen zeitlichen Kontext zu stellen, habe ich auch Archivverweise aufgenommen. Dadurch, dass ihre persönliche Geschichte eingebettet in den Kontext erzählt wird, hat der Film eine gewisse Intimität, ist aber episch in den Gedanken, die er aufzeigt. Er untersucht die Möglichkeiten, die die Spitzentechnologie bietet, eine Verbindung zu anderen herzustellen, zugleich aber unsere Eigenheiten zu unterstützen und unsere Wahrnehmung und Sichtweise der Welt zu bereichern.