2015 nahm sich der beste Freund des Regisseurs das Leben. Als Kind vor den Jugoslawienkriegen geflohen und in seiner neuen Heimat nie gänzlich angekommen, verfasste der Verstorbene über Jahre hinweg Notizen über seine Existenz. Diese Notizen stellen eine Selbstreflektion über sein Leben dar, das von Krieg und Flucht geprägt war. Nach seinem Tod entstand aus dem umfangreichen Schriftmaterial ein Monologtext, der die dokumentarische Grundlage dieses Films bildet.
Mit einem Ensemble aus Laien und Schauspieler:innen bringt Constantin Hatz in fünf Episoden die Gedanken seines besten Freundes in eine filmische Handlung. Die Auswahl der Figuren sowie der Handlungsorte orientiert sich an fünf prägenden Lebensabschnitten des Verstorbenen. Ein Lastwagenfahrer, zwei Gäste in einer Arbeiterpension, ein Holzfäller, eine Krankenpflegerin und eine Theaterschauspielerin geben den Monologtext in der Ich-Form wieder. Sie berichten über ein Leben, das nicht ihres ist, sondern von jemand anderem gelebt wurde – der Verstorbene beginnt wieder zu existieren.
„Ein guter Freund von mir nahm sich 2015 das Leben. Seine Abschiedsnachricht umfasste 74 Buchstaben, die in ihrer Abfolge 12 Wörter ergaben. Auf einer kleinen gelben Karteikarte stand mit Bleistift geschrieben: ‚Suizid. Keine Obduktion nötig. Notizen über meine Existenz an Constantin Hatz übergeben.‘“
Constantin Hatz