100 Jahre nach ihrer Ausrottung kehren die Wölfe nach Deutschland zurück, in ein Industrieland voller Menschen. Sie kommen wieder, weil wir sie lassen. Das haben wir demokratisch entschieden. Ihre Rückkehr ist Ausdruck des Wandels unseres Umgangs mit der Natur. Wir sind bereit, die Herrschaft über die Erde wieder zu teilen, auch weil wir einsehen: Als Alleinherrscher gehen wir unter.
Der Film erzählt vom Leben unserer neuen Nachbarn. Die Tiere leben nicht in einer verwunschenen Wildnis in Naturschutzgebieten, sondern mitten unter uns. Sie finden Nischen in der Kulturlandschaft. Sie ziehen sich in die Wüstungen alter Tagebaue zurück, nutzen unsere Wege, überqueren Autobahnen und laufen durch Dörfer. Ihre Welpen spielen mit unseren Abfällen und trinken aus den Furchen, die Maschinen im Waldboden hinterlassen. Manchmal fressen Wölfe Nutztiere. Und viele Menschen haben eine tiefsitzende Angst vor ihnen. Die Landnahme der Wölfe fordert uns heraus – Verwaltung, Wissenschaft, Landwirtschaft. ForscherInnen, SchäferInnen, RissgutachterInnen, PolitikerInnen, NaturschützerInnen und viele andere agieren in einem Klima, das kennzeichnend ist für unsere Gegenwart: Polarisierend und polemisch wird über Wölfe debattiert. Dabei sind sie bloß Mitbewohner, keine Menschenfresser.