Dies ist die Geschichte zweier Geschwister. Ihre Eltern liebten und förderten sie. Aber die Eltern übten auch rohe Gewalt aus: Die Kinder wurden geschlagen, sogar auf Wunden. Sie wurden geohrfeigt, wenn sie hinfielen. Manchmal grundlos. Für die Eltern war dies kein Widerspruch. Sie behaupteten, ihre Kinder zu lieben, und die Kinder glaubten es.
Die beiden Kinder sind die Regisseurin und ihr Bruder.
Der Film dokumentiert die Geschichte der Familie sowie den Versuch, über etwas zu sprechen, das man normalerweise verschweigt: Die Misshandlung der eigenen Kinder.
„Eltern, die ihre Kinder misshandeln, sprechen normalerweise nicht öffentlich darüber. Unsere Mutter schon. Und auch mein Bruder macht mit, obwohl oder gerade weil er eine völlig andere Sicht auf die Dinge hat als ich.
Das Spannende ist daher die Auseinandersetzung zwischen uns, mein Versuch, zum ersten Mal mit ihm zu reden – mit ungewissem Ausgang.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden, als Regisseurin auch vor die Kamera zu gehen, auch, weil das ‚Opfer sein‘ immer noch schambehaftet ist. Dadurch entsteht ein Schweigen. Dies schützt Täter:innen und den Status quo von Erziehung als ‚Privatsache‘. Dieses Schweigen möchte ich beenden.“
Julia Beerhold