Die marokkanischen Jugendlichen Imad (15), Nourdine (17), Walid (18) und Hamza (17) leben in einer Höhle unter dem Leuchtturm von Melilla. Jede Nacht brechen sie in den Hafen ein und versuchen, auf die Schiffe zu klettern, die zum spanischen Festland fahren. Im Schatten der Felsen haben sie eine Mikrogesellschaft mit ihren eigenen Hierarchien, Gesängen und Regeln gegründet. Um sich die Zeit zu vertreiben, telefonieren sie mit ihren Müttern per Video oder filmen sich bei der Verfolgung durch die Polizei. Der Film begleitet die Jugendlichen fünf Jahre lang. Von ihrem Leben in den Höhlen bis zu ihren Fluchtversuchen nach Spanien. Sie nennen sich selbst: Harragas – diejenigen, die die Pässe, die Grenzen, ihr Leben verbrennen.
„Mit unserem Film wollen wir auf die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen aufmerksam machen, die zu Tausenden in ganz Europa direkt vor unserer Haustür leben. Wir wollen einen Dialog schaffen und dafür sorgen, dass weniger von ihnen im Meer ertrinken müssen. Langfristig wollen wir sie entkriminalisieren. Die Perspektive des marokkanischen Co-Autors Hicham Bourais, der selbst illegal in Spanien gelebt hat, liefert einen wertvollen interkulturellen Dialog für den Film, der beide Seiten der Grenze beleuchtet. Während unserer Recherchen sind wir unseren Protagonisten fünf Jahre lang durch ganz Europa gefolgt und haben dabei Einblicke in die unsichtbare Welt gewonnen, in der die Kinder illegal Tür an Tür mit uns unter desolaten Bedingungen leben. […]“
Benjamin Rost