Johanna hat eine Schwäche: Sie ist eine Träumerin. Ihr größter Wunsch: eine Wohnung zum Leben und Wohlfühlen. Die hat sie eigentlich schon gefunden, wären da nicht ihre Vermieterin Frau Schrankinger, Immobilienmakler Mario – der eigentlich Reeder ist – und der Anwalt Dr. Winter. Denn die machen Johanna das Leben sprichwörtlich zur Hölle. Wird sie es schaffen, das Blatt zu wenden? Schönes, leistbares Wohnen bleibt für viele mittlerweile ein Wunschtraum. Aber Johanna hat eine Stärke: Sie ist eine Träumerin.
„[...] Es ist bestimmt von gewissem Einfluss für die Entstehung von DIE VERMIETERIN gewesen, dass ich ganz persönlich von der Thematik betroffen war. Teils immer noch bin. Meine Erlebnisse der letzte 13 Monate (in einem Satz): Mit Jänner 2022 plötzlich wohnungslos.
Auf dem Markt in Wien […] kaum etwas zu finden, das sein Geld wert ist. Darum – bestimmt auch in gewissem Sinn dem eigenen Trutz geschuldet, sich von der prekären finanziellen Lage im freien Kunstbetrieb und den oft unleistbaren Preisen in eine Wohnung zwingen zu lassen, die man eh nur kaum bezahlen kann und auch nicht wirklich bewohnen will, weil sie nur ein Kompromiss ist – darum also Schlafsack und Feldbett.
Hinten im Büro. Duschen und Rasieren jeden Morgen im Fitnesscenter. Aber Achtung: (leider) keine Spitzweg-Armer-Künstler-am-Dachboden-Romantik, sondern (auch ‚leider‘) eher absurde Blüte unserer neoliberalen Zeiten, eine falsch verstandene Gentrifizierung, eines anhaltenden Betongoldrausches und einer fett aufgeblähten Immo-Blase. […]“
Sebastian Brauneis