Trine weigert sich zu fliegen. Als die 18-jährige Klimaaktivistin und talentierte Trompetenspielerin zu einem Vorspiel an das berühmte Opernhaus in Oslo eingeladen wird, bleiben ihr nur wenige Tage, um die 1500km Entfernung von den einsamen Lofoten-Inseln bis zur Hauptstadt zurückzulegen. Um ihren Prinzipien treu zu bleiben, entscheidet sich Trine zu trampen und auf die Hilfsbereitschaft von Fremdem zu vertrauen. Allerdings stellt der Roadtrip durch Norwegens raue und schöne Landschaften Trines Leidenschaft für Musik und ihren Umweltschutz-Idealismus gehörig auf die Probe.
„Wie lassen sich unsere persönlichen Lebensziele mit der Klimakrise, die unsere Zukunft bedroht, in Einklang bringen? Müssen wir uns einschränken? Wie viel meiner persönlichen Entscheidungen ist unvermeidlich politisch? Das sind Fragen, mit denen ich mich in meinem Leben und in meiner Arbeit als Regisseur täglich konfrontiert sehe. […]
Als Kind hatte ich herausfordernde Phasen. Nach einigen schwierigen Jahren fing ich an, Trompete zu spielen […]. Ohne es zu merken, begann ich, Ton für Ton, Übung für Übung, Tag für Tag, etwas zu entwickeln. Das konsequente tägliche Üben wurde zu einem Werkzeug, um mein eigenes Verhalten zu reflektieren und zu lernen, meine Grenzen herauszufordern.
Es ist genau dieses Werkzeug ‚Üben‘, das Trine Hoffnung gibt, als für sie alles auf dem Spiel zu stehen scheint: ihre Zukunft als Musikerin und ihre Prinzipien. Trine ist damit konfrontiert, in einer Zeit aufzuwachsen, in der Zukunftsszenarien, Normen und Hoffnung vor dem Zusammenbruch stehen. Ist Aktivismus vielleicht die einzige konsequente Gegenreaktion auf solch eine existenzielle Krise?
Å ØVE portraitiert eine mutige Frau, die sich selbst treu bleibt und ohne Angst vor Konflikten immer wieder aus ihrer Komfortzone ausbricht. […] Trine zeigt auf, wie es möglich ist, eigene Gewohnheiten und Einstellungen immer wieder zu hinterfragen und schließlich zu lernen, auf sich selbst zu hören.“
Laurens Pérol