Allegorie: Zwei Wanderer mit gegensätzlichen Charakteren spielen mit der Natur einer Unbekannten, die von beiden etwas in sich trägt. Diese wird zum Angelpunkt eines seltsamen Dramas, das seine Mitspieler dazu bringt, ihr wahres Wesen zu enthüllen.
Gewinner gibt es keinen.
„Als ich das Drehbuch für den Kurzfilm MÄNNIN schrieb, habe ich mich mit der Luther-Bibel auseinandergesetzt. Dabei bin ich auf die Geschichte von Hiob gestoßen, wo der Teufel mit Gott eine Wette schließt. Außerdem habe ich mir Gedanken über den ‚sogenannten Menschen‘ gemacht, den ich als duales bzw. triales Wesen sehe, hin- und hergerissen, manipulierbar, dennoch aber verantwortlich für seine Entscheidungen und Handlungen. Angra, die Frau, und Spenta, der Mann (Angra und Spenta Mainyu stammen aus der
zoroastrischen Theologie und charakterisieren den kosmogonischen Dualismus) –, die gegensätzliche Charakter aufweisen, lassen sich auf ein Wettspiel ein, bei dem sie aus der Masse eine identitätslose Person, die Namenlose X, ziehen.
Diese Namenlose wird der Ziehpunkt der beiden, und letztendlich sind die DREI nichts anderes als EINS, was bildlich durch die exakt gleiche Kleidung zum Ausdruck kommen soll. Man stellt sich den Menschen schließlich vor, in drei Teile geteilt: die rechte Seite, die linke und die Mitte. Die Mitte ist das Zentrum, und verantwortlich für die Wahl seines Weges.
Also Sprach Zarathustra ist ein bemerkenswertes Werk von Nietzsche; Texte daraus begleiten die Handlungen zum Film, kommentiert durch den Beobachter. Dieser ist ein Musiker, aber auch ein Dichter, eine abstrakte und vage Figur, die man nie zu sehen bekommt.“